Entstehungsgeschichte des gegenwärtigen Geld – Unrechts

Das Geldsystem als Geheimwaffe

  1. Einleitung

Michael Köhler (aaO. S. 916)[1] spricht von „Unrecht des ‚Geldschöpfungs‘-Systems“; Timm Gudehus (aaO. S. 3)[2] schreibt „Die Geldsysteme der Gegenwart sind historisch gewachsen und schwer zu durchschauen“; und noch einmal Michael Köhler (S. 919) „ … bemerkenswert, dass die ‚Geldschöpfung‘ der Banken … in keiner Quelle positiven Rechts gestattet wird …“ und (S. 922). „Der traditionell geduldete Vorgang, dass die Banken Sichteinlagen, die für den Zahlungsverkehr des Deponenten sicher zu verwahren sind, eigenmächtig wie erhaltene Darlehen nutzen und neues Geld ’schöpfen‘, ist also ohne gesetzliche Basis und entbehrt der verfassungsrechtlichen Grundlage.“

Es steht dem Staat auch nicht frei, sich der ihm obliegenden und von ihm „zu verantwortenden Aufgabe“ zu entziehen und die „Bestimmung der Geldmenge (Währungshoheit)“ den im Privatinteresse handelnden Geschäftsbanken zu überlassen. Das verstößt gegen die „dem Rechtsstaat verbotene Selbstentäußerung eines Souveränitätsrechts“ (Michael Köhler, aaO., S. 919 mit weiteren Nachweisen).

Das sind schwerwiegende Aussagen. Bemerkenswert, wenn nicht skandalös ist, dass solche Feststellungen, die Unrechtsfacetten eines Rechtsstaates aufdecken und wissenschaftlich belegen, von den Führungspersonen in Politik und Wirtschaft sowie von den Massenmedien totgeschwiegen werden. Kaum jemand geht den Ursachen dieses Missstandes auf den Grund, obwohl die gravierenden Folgen für den sozialen Frieden offenkundig sind. Dies will der Verfasser im folgenden Beitrag und in seinem Blog ansatzweise nachholen.

Wer immer sich kritisch mit dem gegenwärtigen Geldsystem auseinandersetzt, das wesentlich von Menschen jüdischen Glaubens entwickelt worden ist (Rothschild, Oppenheim usw.) und heute noch von ihnen beherrscht wird, setzt sich unweigerlich dem pauschalen Vorwurf des Antisemitismus aus. In seinem Blog www.berndudohack.wordpress.com zu dem Thema „Wir brauchen ein neues Geldsystem“ hat der Verfasser in den allgemeinen Erläuterungen im Kapitel „Zur Zielgruppe“, Absatz 3, seine Unbedenklichkeit bezüglich dieses Verdachts dargelegt. Er hat in den 60er Jahren als Referendar bei einem jüdischen Entschädigungsanwalt in Berlin gearbeitet.

Darüber hinaus erklärt er ausdrücklich, dass er Verständnis für diese Verfahrensweise aufbringt und möglicherweise genauso gehandelt hätte wie Mayer Amschel Rothschild (1744-1812), wenn er damals in Frankfurt am Main in dem unsäglichen Elend und Schmutz des  dortigen Ghettos gelebt und wenn er über einen gleich hohen Intelligenz- und Bildungsstand verfügt hätte wie dieser.

  1. Störfaktor Kirche

Die Leidensgeschichte des Volkes Israel erfuhr im Jahr 70 n. Chr. einen Höhepunkt, als sein Heiligtum, der Tempel in Jerusalem, von den Römern zerstört, es in der Folgezeit aus seinen angestammten Gebieten in Palästina vertrieben wurde und es sich über weite Regionen der damals bekannten Erde verteilte. In der Fremde waren diese Menschen Flüchtlinge bzw. Vertriebene, und zwar staatenlose. Heute würden man sagen: Asylsuchende ohne Staatsangehörigkeit. In den aufnehmenden Gemeinwesen blieben sie grundsätzlich unter sich, pflegten weiterhin ihre Muttersprache (bzw. hebräisch), Kultur und Religion und integrierten sich nur soweit wie nötig in die einheimische Bevölkerung; lebten in der jüdischen Diaspora. An ihrem Glauben, das „auserwählte Volk Gottes“ zu sein, hielten sie fest. Bei den Einheimischen dürfte das nicht gut aufgenommen worden sein. Beruflich, geschäftlich, wissenschaftlich und kulturell entwickelten sich einige  überaus erfolgreich, was bei den anderen  vermutlich Neidgefühle ausgelöst haben dürfte, verstärkt durch Kritik an manchen fremdartigen Geschäftspraktiken (Vorlieben für Zwickmühlen und Wetten).

Jedenfalls entstand in dieser ungewöhnlichen Situation über die Jahrhunderte ein verbreitetes Phänomen, das man mit Antisemitismus bezeichnet. Dieser wurde auch geschürt von der Kirche, die – wie viele nach Einfluss strebende Organisationen – zwecks Machterhalt und Solidarisierung ein Feindbild brauchte; hier in der Glaubensgemeinschaft der Juden. Man warf  ihnen vor, den Gottessohn Jesus Christus ermordet zu haben und nun in alle Ewigkeit mit diesem Stigma belastet zu sein. Eine verbreitete Diskriminierung war die Folge. In Deutschland z. B. durften Juden in der Regel kein Grundeigentum erwerben, waren in den Zünften nicht zugelassen, hatte keine Reisefreiheit usw. Hinzukamen Ghettoisierung und Verfolgung bis hin zur massenhaften Vernichtung im Holocaust. Alles durch Christen, mehr oder weniger gedeckt von der Kirche.

Von den 20 Kindern aus der Ehe des Mayer Amschel Rothschild sind 10 früh verstorben: Drangvolle Enge, unzureichende Wasserversorgung, keine Kanalisation, keine Hygiene. Auch Goethe soll sich nach einem Besuch im jüdischen Ghetto von Frankfurt am Main in seinem Tagebuch entsetzt über die Verhältnisse geäußert haben.

Unter diesen Umständen nimmt es nicht Wunder, dass sich einige besonders befähigte Juden dem – vor allem wegen seines hohen Abstraktionsgrades – intellektuell anspruchsvollen sowie risikoreichem Geld- und Kreditgeschäft zugewendet und dabei das damals an sich auch für sie geltende Zinsverbot ignoriert haben (wie manch andere übrigens auch). Dank ihrer Fach- und Menschenkenntnis hatten einige das Vertrauen der christlichen und zumeist unqualifizierten Landesherren erlangt – manche wurden sogar in den Adelsstand erhoben – und hatten für diese das Geld- und Währungssystem organisiert. Außerdem verschafften sie ihnen Kredite.

Zu diesem Zweck entwickelten und betrieben sie ein ausgeklügeltes Geld- und Zinssystem, von dem selbst gebildete Bürger nichts verstanden und nichts verstehen sollten. Das ist bis zum heutigen Tag so geblieben. (Auch Wirtschaftswissenschaftler wissen z. B. nicht, was Geld eigentlich ist. Jedenfalls besteht darüber keine Einigkeit). Im Einzelnen geschieht das durch systematische Vernebelung und Geheimnistuerei, durch Konstruktion eines kaum noch durchschaubaren und von abstrakten mathematischen Formeln getarnten, weitgehend geheimnisvollen Banksystems mit Verrechnungen und Verzinsungen und Buchungstricks in vielen Richtungen und mit mehreren, differenziert verwendbaren Geldarten: Geldmengen M 0, M 1, M 2 und M 3. Kurz: durch ein Hexeneinmaleins. – In den Schulen wird dazu nichts gelehrt.

  1. Grundlage des gegenwärtigen Geldwesens

Um die Entstehung des gegenwärtigen Geldwesens im Zusammenhang mit der Geschichte des Judentums in Europa und des Antisemitismus zu verstehen, muss man den bekannten Ausspruch von Mayer Amschel Rothschild näher untersuchen: „Erlauben Sie mir, das Geld eines Landes zu kontrollieren und in Umlauf zu bringen, dann ist mir gleichgültig, wer die Gesetze macht“ (zitiert nach F. William Engdahl, Der Untergang des Dollar-Imperiums, 1. Aufl., 2009, S. 421.) Hieraus spricht erkennbar der Wille, das Geldsystem und die Währungshoheit als Mittel politischer und wirtschaftlicher Macht zu missbrauchen. Es ist ein verdeckter Frontalangriff auf den damaligen Gesetzgeber. Mayer Amschel Rothschild betrieb zu jener Zeit die Geld- und Währungsgeschäfte für den Landgrafen Wilhelm IX. von Hessen-Kassel und für andere absolutistische Herrscher. (Posthum hat ihn der österreichische Kaiser 1817 in den Adelsstand erhoben).

An sich soll Geld ein Medium sein, das den Tausch von am Markt erhältlichen Waren und Dienstleistungen unter den Angehörigen einer Volkswirtschaft dadurch erleichtert und beschleunigt, dass es die in der Tauschwirtschaft geforderte Gegenseitigkeit von Veräußerer und Erwerber aufhebt. Es tritt zwischen die beiden Geschäftspartner und wirkt wie ein Gutschein, der den Erwerb der Gegenleistung von einem Dritten ermöglicht. Vergleichbar einem Katalysator bringt es Dinge zusammen, die ohne seine Anwesenheit nicht zusammenfinden würden. Sich selber verbraucht der Katalysator dabei nicht. Die Zwischenschaltung von Geld schafft keine zusätzlichen Güter. (Alle auf Grund von Erwartungen, Spekulationen, Wetten usw. vom Geld abgeleiteten Finanzprodukte (Derivate im weiten Sinne) an den diesbezüglichen Börsen haben keine reale Grundlage, aber aus psychologischen Gründen und wegen der Erwartung eines leistungslosen Gewinns großen Einfluss auf das Verhalten der Marktteilnehmer). Auch Geld ist ein Derivat. Seine Kaufkraft ist abgeleitet vom Marktwert der veräußerten Ware oder Dienstleistung  sowie abhängig vom Marktwert der schon vorhandenen, aber noch nicht gefundenen Gegenleistung am Tag des Erwerbs. Der Geldschein als ein Gutschein hat keinen eigenständigen Wert. Er verkörpert das Recht, die ausstehende und zu bestimmende Gegenleistung damit zu bezahlen.

Geld ist im Grunde eine geniale Erfindung. Die Geschäftsvermittlung soll möglichst neutral, unter Beachtung der naturgegebenen Realitäten erfolgen und zum Wohle der in dieser Volkswirtschaft lebenden und arbeitenden Menschen, also der Allgemeinheit. Es ist Teil der Wirtschaftsordnung. –  (Näheres siehe in dem Beitrag „Dein Geld, das unbekannte Wesen“).

Tatsächlich aber war das Geld- und Währungssystem von seinen Erfindern und Lenkern als eine verdeckt wirkende Waffe zur Erlangung wirtschaftlicher und politischer Macht im Kampf gegen Regierung und Gesetzgeber konzipiert. Diese, heutzutage demokratisch gewählt, arbeiten – vermeintlich? – in dem Glauben, mit ihren Gesetzesentscheidungen die Geschicke des Volkes zu lenken. In Wahrheit aber halten hinter den Kulissen einige Geldkapitalisten die Fäden in der Hand und beeinflussen heimlich die politischen Entscheidungen in ihrem Sinne durch Bestechung (Parteispenden, Lobbyismus-Leistungen, sogenannte Beraterverträge usw.). Hinzukommt, besonders in den USA, ein „Frontenwechsel“ des Führungspersonals zwischen Politik, Militär, Industrie (vor allem Rüstungsindustrie) und Bankensektor.

Der bekannte Sozialexperte Dr. Jürgen Borchert, Vorsitzender Richter am Hessischen Landessozialgericht im Ruhestand, beklagt zu Recht, dass z.B. bei der öffentlichen Diskussion über die frühkindliche Fremdbetreuung in Krippeneinrichtungen  „jene Fachleute … in aller Regel außen vor bleiben, die sich von Berufswegen mit dem Wohl und Wehe von Kindern befassen: Kinderpsychologen, Kinderärzte, Sozialpädagogen, Logopäden usw.“; und dass man „die Frage danach, was eigentlich Kindern guttut, … vergeblich (sucht)“. Das Wort führen „Ökonomen, Juristen, Politologen und Sozialwissenschaftler“  (Jürgen Borchert, Sozialstaatsdämmerung, 1. Auflage 2013, S. 73 f.). Die deutsche Familienpolitik wird auch insoweit einseitig an den Kapitalinteressen ausgerichtet.

Kaum eine Spur von wahrer Demokratie, dass nach modernem Verständnis alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen soll und dieses durch die demokratisch gewählte Volksvertretung über die elementaren Angelegenheiten des Gemeinwesens zu entscheiden hat. Kaum eine Spur von Rechtsstaatlichkeit, wonach hoheitliche Eingriffe in die Freiheitsrechte der Bürger nur aufgrund von Gesetzen sowie bei Eigentumsverletzungen nur mit Entschädigung zulässig sind; alles abgesichert durch eine unabhängige Justiz.

Dabei schreibt z.B. in Deutschland Art. 38 Absatz 1 Satz 2 GG bezüglich der Bundes- tagsabgeordneten vor:  „Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“  (Hervorhebung durch den Verfasser). Dass man der Gewissensentscheidung von dritter Seite mit Geld „nachhelfen“ darf, hält die veröffentlichte Meinung für nicht anstößig. Auf den Gedanken, dass dies ein Fall von Korruption sein könnte, kommen unsere Politiker und Massenmedien nicht.

Das gegenwärtige Geldwesen entstand also nicht aus der konstruktiven Absicht heraus, den vorgenannten wirtschaftlichen Zwecken zu dienen und die Tauschvorgänge in einer spezialisierten und arbeitsteiligen Wirtschaft zu erleichtern und zu beschleunigen. Es wurde nicht aus der Mitte des Volkes heraus und in transparenter Weise entwickelt, sondern von einem kleinen Kreis hervorragend befähigter Bankiers mittels einer quasi Geheim- wissenschaft, die es den Lenkern erlaubt, zum eigenen Vorteil über Ahnungslose und ahnungslos Gehaltene eine unmerkliche Geldherrschaft zu errichten; ursprünglich einmal auch als Reaktion (Rache) auf die Drangsalierungen und Verfolgungen durch die Christen gedacht. (Auch die meisten jüdischen Mitbürger sind Leidtragende dieser Methode). Denn eins ist klar: Wer das Geld- und Währungssystem beherrscht, beherrscht die Wirtschaft und kontrolliert wesentliche Existenzvoraussetzungen der Menschen. Das hatte schon Mayer Amschel  Rothschild richtig erkannt. Oder: „Geld regiert die Welt“ (Volksweisheit).

Der Verfasser bezweifelt, ob die gegenwärtigen Lenker dieses Systems, die schon seit Jahrhunderten in der – exterritorialen – City of London sowie in der Wall Street von New York zu finden sind und zumeist eng zusammenarbeiten, dieses überhaupt noch durchschauen und unter Kontrolle haben. Zu sehr sind sie von den ungeheuren Geldmassen geblendet und gelähmt, die sie in ihrer schier endlosen Machtgier global und durch Kolonialismus angehäuft haben und heute noch anhäufen; durch Spekulationen, durch Kriege und andere militärische Auseinandersetzungen generiert. Dieses angloamerikanische Geschäftsmodell ist spätestens seit 1921 und Charlie Chaplins Stummfilm „The Kid“ weltbekannt: Dieser wirft mit Steinen Fensterscheiben ein, und kurze Zeit später kommt „zufällig“ der Glaser Chaplin vorbei, um den Schaden zu beheben – gegen Lohn.

Erklärtes Ziel ist die Neue Welt-Ordnung (New World Order – NWO) unter der Führung der USA, d.h. der – dem Vernehmen nach – 200 Oligarchen, die über die Wall Street und die Federal Reserve Bank herrschen, eine Privatbank.

  1. Zusammenfassung

Nach Ansicht des Verfassers ist das gegenwärtige Geldsystem ein Jahrhunderte alter und von wenigen Geldkapitalisten der Hochfinanz gesteuerter Massenbetrug, von den Menschen allerdings nicht bewusst wahrgenommen. Die „Gutscheine“ oder Geldscheine ent- stehen auf Grund eines Urkundendelikts, wenn die Geschäftsbanken praktisch aus dem   Nichts Buch- oder Giralgeld schöpfen, das in den Geldkreislauf einfließt und mit dem man per Überweisung seine Schulden begleichen oder das man sich bar auszahlen lassen kann. Denn diesem Buch- oder Giralgeld steht am Markt der realen Güter keine Ware gegenüber. Es hat keine Deckung. Deshalb kann es nicht mit ungeschmälerter Kaufkraft seine eigentliche Aufgabe erfüllen, als „Gutschein“ für die Bezahlung einer vorhandenen, aber von dem Erwerber noch nicht gefundenen Gegenleistung zu dienen.

Aus der Sicht der Inhaber von realen Geldscheinen, die nicht aus der freien Geldschöpfung der Geschäftsbanken stammen und für die reale und am Markt erhältliche Güter produziert worden sind, stellt die Buch- oder Giralgeldschöpfung eine „Verwässerung“ ihres Geldes dar; eine Kaufkrafteinbuße und damit einen zunächst unbemerkten Wertverlust. Dieser wird von den Bankern meist als unvermeidbare Inflation hingestellt, ist in Wirklichkeit aber ein Betrug, wie soeben dargestellt. Ein naturgemäß konzipiertes Geld- und Währungssystem kann inflationsfrei gesteuert werden.

Das bestehende Geldsystem wurde und wird von seinen Erfindern und Lenkern auch als kaum merkliche Waffe missbraucht, um unerkannt vom Hintergrund aus Macht auszuüben, Gesetzgebung und Regierung der Völker zu beherrschen, die Bürger auszubeuten und sich selber zu bereichern; ohne reale Leistungen zu erbringen. Ursprünglich wurde es von jüdischen Bankiers im ausgehenden 18. Jahrhundert konzipiert, also noch zu Zeiten des Absolutismus; zugleich als verständliche Reaktion auf den Antisemitismus.

Wie bereits in vorangegangenen Beiträgen dargestellt, leidet das Geldsystem an 3 grund- sätzlichen Fehlern, die von der herrschenden Lehre und Praxis nicht erkannt werden:

  1. Geld kann nicht wertstabil sein; und damit auch kein Wertspeicher. Denn logischer-weise muss Geld als quasi Ersatzstück (Surrogat) für die zu erwerbende und am Markt an sich vorhandene Ware der gleichen naturgemäßen und schrittweise eintre- tenden Verderbnis unterliegen wie die Ware selbst. Siehe den Beitrag im Blog „Dein Geld, das unbekannte Wesen“.
  2. Geld kann nicht arbeiten und weiteres Geld in Form von Zinsen, Dividenden, Speku-lationsgewinnen und anderen leistungslosen Einkommen hervorbringen. Das ist of-fenkundiger Unsinn. Arbeiten können nur Menschen; allen voran Unternehmer. Siehe den Beitrag im Blog „Zinsen – ein kapitaler kapitalistischer Denkfehler“.
  3. Geld darf nicht von Geschäftsbanken geschöpft werden, die im Gewinnerzielungsin-teresse handeln, sondern nur von einer dem Gemeinwohl verpflichteten neutralen, unabhängigen, staatlichen Zentralnotenbank mit Verfassungsrang, der zu gründen-den Monetative; und zwar nach Maßgabe des tatsächlichen Bedarfs einer Volkswirt-schaft an Tauschmitteln (Vollgeld, und kein Kredit- oder Fiatgeld). Denn Geld ist Teil der Wirtschaftsordnung, die vom Staat zu gewährleisten ist; wie z.B. die amtlich ge-eichten Maße und Gewichte. Siehe den Beitrag im Blog:  „Wie entsteht Geld überhaupt?“

Dass diese an sich offenkundigen Systemfehler von vielen Menschen zwar gespürt, aber nicht durch eine strenge Analyse herausgearbeitet werden, liegt an verbreiteter Trägheit und Unkenntnis sowie an geschickter Beeinflussung und Ablenkung durch die von dem System profitierende Hochfinanz, die ja auch die Massenmedien kontrollieren. Dies führt zu Denk- blockaden  („Das war doch schon immer so“), verstärkt von der im Unterbewusstsein wirkenden Sehnsucht nach dem Schlaraffenland; nach der Befreiung von der Mühsal des täglichen Lebens; für viele ein Kampf ums Überleben. Psalm 90  bringt es auf den Punkt:  „Unser Leben währet 70 Jahre, und wenn es hoch kommt, sind es 80 Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen. Und es fährt schnell dahin, als flögen wir davon“.  Der Volksmund betrachtet das Problem aus einem anderen Blickwinkel:  „Wer rastet, der rostet“  und  „Sich regen bringt Segen“.

Wer träumt nicht vom Millionengewinn im Lotto, Toto, Fernsehen; oder von anderen leistungslosen Einkommen?

Mit diesen Zeilen und dem Blog möchte der Verfasser einige Denkanstöße geben  zu einer breiten Diskussion und schließlich zu einer friedlichen Problemlösung. Des Weiteren sollen die Wirtschaftslenker in der industrialisierten Welt endlich mit der sinnlosen und die Erde ruinierenden Wachstumsmanie und mit der  Überproduktion aufhören sowie die Banker das Unrecht  ihres Geldsystems einsehen und es freiwillig auf eine naturgemäße Basis stellen. Langfristig wäre das auch zu ihrem Nutzen.

Hinzukommen müsste ein Umdenken beim Wirtschaften: Leben wir, um zu arbeiten; oder arbeiten wir, um zu leben? – Wir brauchen ein neues Menschen- und Weltbild als Maßstab für die zu treffenden Entscheidungen; frei von Herrschaftsgelüsten und frei von menschenge- machten Ideologien, sondern ausgerichtet an der Natur, unserem Lebensraum, und an den darin vorgefundenen Natur- und Schöpfungsgesetzen. Von denen sind wir nun einmal abhängig; ob uns das gefällt oder nicht. – Wir haben keine andere Wahl.


[1] Prof. (em.) Dr. jur. Michael Köhler, Universität Hamburg, „Humes Dilemma oder: Was ist Geld? Geldschöpfung der Banken als Vermögensrechtsverletzung“, in: „Festschrift für Wolfgang Frisch zum 70. Geburtstag“, 2013, S. 887-923.

[2] Dr. rer. nat. Dr. Ing. habil. Timm Gudehus, Hamburg, Neue Geldordnung. Notwendigkeit, Konzeption und Einführung, 2016.


Copyright 2016 Bernd Udo Hack, Regierungsdirektor im Ruhestand, Berlin

Die uneigennützige Weitergabe ist gestattet.